Die Vöglein zwitschern einen morgens aus dem Schlaf und mit einem leisen Surren öffnet sich der Reissverschluss. Die Sonne scheint ins Zelt und der Tag kann kommen. Herrlich.
Romantik auf dem Dach
Das tönt sehr romantisch, das Camperleben. Vor allem, wenn dann der Gasbrenner zischt und der Kaffee im Petromax Perkolator blubbert. Und ja, das ist es auch. Bei allen Nebeneffekten wie dem Morgentau und dem Waschen mit kaltem Wasser.
Denn das campen im Dachzelt hat so seine Vorteile. Der grösste: das Zelt ist auf dem Dach und damit kriecht keine grosse Bodenkälte ins Zelt, das eine Matratze statt Isomatte beherbergt. Und natürlich ist es mobil. Um das Zelt abzubauen bedarf es zehn Minuten und weiter geht es, wenn man will.
Hubdach vs Dachzelt
Bei diesen Zeilen lächeln die Hubdachbesitzer nur müde. Berechtigterweise sagen sie: In meiner Koje ist es warm und ich bin schneller wieder auf der Strecke. Richtig.
Mir ging es um die Flexibilität. Ich kann bei Bedarf die Fahrzeughöhe von 2.5 m in einer halben Stunde durch das Annehmen des Dachträgers und Zelt wieder auf die üblichen 2.05 m reduzieren. Das geht beim fix verbauten Hubdach nicht. Die Höhe bleibt, wenn auch weniger als bei mir mit Dachzelt.

Zudem kann ich sieben Personen im Fahrzeug befördern. Das ist in der jetzigen Lebensphase mit den heranwachsenden Kindern wichtig. Später sieht es anders aus.
Freiheit auf vier Reifen
Faszinierend ist die grosse Gemeinschaft der Dachzeltnutzer. Wenn sich schon Landyfahrer stetig grüssen, so fällt das Winken bei Dachzeltnutzern teils wilder aus. Folgt mal auf Facebook der Gruppe der Dachzeltnomaden oder auf Instagram dem Thilo Vogel. Ihr werdet verstehen, was ich meine.
Und da seht Ihr auch, dass Dachzelte auf nahezu jedes Auto passen. Anno dazumal war der Trabbi dafür berühmt, heute zieren Dachzelte nahezu sämtliche Autodächer.
Versucht es mal. Es macht Spass.