In Teil 2 meiner Geschichte um die Renovierung von „Lucy“ geht es nicht um Rost. Sonders es geht um die Lebenszeichen unserer Autos, verlorenes Öl.
Die Geschichte ist im Heft 2/2021 des Clubmagazins des Land Rover Clubs LRoS erschienen. Zu Teil eins geht es hier entlang.
Wo ich vorher nur den Rost gesehen habe, habe ich eine andere Sache noch komplett nicht auf der Rechnung gehabt – Öl. Denn den doch eher unerwarteten Nachschlag lieferte ein paar Tropfen Öl auf dem Parkplatz. Nicht, dass ich es nicht schätze, wenn „Lucy“ ihr Revier markiert, aber bitte nicht aus dem Getriebe. Denn genau diese Stelle war schon einmal undicht. Noch zu Garantiezeiten liess mich mein Händler wissen, dass sie das mal abdichten. Haben sie auch gemacht, aber ohne dass sie das Getriebe abmontiert hätten. Das war auch nicht weiter dramatisch, war ja dicht und alles gut.
Auch das Rumpeln beim Schalten, das kupplungslose Schalten in den dritten Gang und das gelegentliche Haken beim Übergang vom ersten in den zweiten Gang betrachtete ich als Ergebnis der Kombination aus britische Ingenieurskunst und Ford-Getriebe. Ausserdem hat doch jeder Landy sein eigenes individuelles Schaltverhalten. Doch dieser Tropfen machte mich stutzig, das Schillern des Öls auf den Regenpfützen des Parkplatzes machten des Vermieter hellhörig. Also, ging es auch hier los und ein Doc war nötig.
Ein Rat mit Weitblick
Das anschliessende Telefonat mit Anna war dann entscheidend. In Anbetracht der Laufleistung des Autos, 120’000 km, empfahl Anna, das Getriebe und die Kupplung anzuschauen und nötigenfalls zu revidieren, respektive die üblichen verdächtigen Komponenten auszutauschen. Denn wenn das Getriebe schon zum Abdichten demontiert wird, dann kann man auch gleich mal in das Innere schauen. Denn die Erfahrung zeigt, dass der Ford Motor und das Land Rover Getriebe nicht unbedingt das ideale Paar sind. Ein Rat, der sich als richtig erweisen und Annas sechsten Sinn beweisen sollte.
Klar ist das eine Entscheidung, die erst einmal im Geldbeutel wehtut, denn unerheblich sind die zu erwartenden Kosten nicht. Aber dennoch, es wurde klar, dass ich etwas tun musste und das möglichst konzertiert. Denn so könnte Luky eine „Patientin“ untenrum freigelegt serviert bekommen, und Anna hätte mit soviel Zeit rechnen können, alle benötigten Ersatzteile zu beschaffen oder zu revidieren.

Ballett
Was folgte war ein wahres Meisterwerk an abgestimmten Aktionen, fast wie in einem Ballett. Anna koordinierte mit Luky, wann er das freigelegte Auto bekommen könnte, Luky organisierte den Transport hin und zurück, Anna informierte mich über die nächsten Schritte, Luky entrostete und informierte mich über den Stand der Dinge – und die durchgerostete Ölwanne. Anna wiederum bekam von Luky Bescheid, dass die Wanne ersetzt werden müsse, Anna organisierte alle Ersatzteile und schraubte alles wieder an seinen Platz zurück. „Lucy“ ist also in einem besseren Zustand als bei der Auslieferung, was das Chassis und das Getriebe betrifft.
Rechnung
Natürlich tun die Kosten weh. Natürlich war die Entscheidung zur Revision eine Art Lotterie. Denn wie beim Spiel weiss man nicht, ob man recht hat oder nicht. Anna hatte recht, wie Ihr in den Bildern sehen könnt. Es war gut, es jetzt zu machen. Es war gut, alles miteinander machen zu lassen. Ich freue mich jetzt auf einen tollen Sommer, wo der hoffentlich dann dichte Landy tropfenfrei neue Abenteuer erleben wird. Und dann mag ich auch wieder Kurt am Landy schrauben lassen, denn fluchen sollte er dann nicht mehr.
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