New Defender – Tag 1

Land Rover Schweiz AG ins Navi eingeben und Motor an. Mein TD4 schnurrte wie ein Kätzchen und begleitet mich auf dem Weg nach Safenwil (AG), um in den nächsten Tagen den Neuen Defender 2020 zu testen. Wobei ich noch erfahren werde, wie ein Defender Motor auch schnurren kann.

Ich fuhr also los, mit den vielen tausend Meinungen der Land Rover Community im Kopf. Und da ist gefühlt die Stimmung klar: Der New Defender ist kein Defender. Was erwartet mich also und was soll ich über ihn schreiben? 

Erster Eindruck

Der freundliche Empfang bei Land Rover Schweiz stimmte mich positiv, der in Gondwana Stone farbig gehaltene New Defender faszinierte mich mal wieder. Ich finde ihn vom Design her sehr gelungen, zarte Schultern, das Offroader-typische Aussehen und das coole Interieur. Hätte es noch Horsd’œuvre gegeben und ein kühles Glas Champagner, wäre ich mir wie in einem erstklassigen Hotel vorgekommen. 

Spannende Farbkombination.

Und da dachte ich mir: Das ist kein Defender. Die von aussen steil wirkende Frontscheibe wirkt von Innen wie normal. Die Motorhaube ist zu glatt gelutscht, der Innenraum viel zu leise – man hört sogar das Radio laut und deutlich spielen. Auch als die Familie dann im Auto dabei war, da sassen sie bequem und hatten hinten gar eine eigene Klimaanlage. Was für ein Luxusleben. Und das in einem Defender? Neeee.

Zweiter Eindruck

Ich muss aber gestehen, der erste Eindruck trog. Es ist wahrscheinlich doch ein Defender. Den endgültigen Beweis muss am Wochenende das Suisse National liefern, der Fahrspass in der Kiesgrube Lyss. Aber bis dahin bleib ich dabei, er hat das Zeug zum Defender.

Warum? Land Rover und der Defender stehen für «Above and Beyond» und das hat der New Defender geschafft: Ich bin über meine Erwartungen hinweg begeistert. Aber mal unemotional gesprochen. Das Fahren ist kraftvoll, man spürt die Kraft des Motors, hört im sonst stillen Innenraum sogar das Dröhnen. Die Offroad-Fahrmodi fühlen sich bisher, also ohne effektiven Offroad-Einsatz, gut an. So stören die «schlafenden Polizisten» in den verkehrsberuhigten Zonen nicht mal im Ansatz. Vor allem dann nicht, wenn ich den Defender auf die Offroad-Höhe hochfahre.

Technik

Ach ja, das fand ich sehr überzeugend. Kannte ich den Lift eigentlich nur von der Göttin Citroen DS20, so kann ich beim New Defender auf Knopfdruck sagen, ob das eigentlich 1.96m hohe Fahrzeug weiter in die Höhe gehen oder für die Einfahrt in Tiefgaragen in die Knie gehen soll. Hochgefahren sieht der New Defender wie ein richtiger Offroader aus. Die Fahrmodi kann ich natürlich über ein Touch-Display wählen, das ist sehr komfortabel. 

Aber das ist auch eine Sache, die mich gestalterisch sagen lässt, dass das kein Defender ist. Nur der kleine Schaltknauf für die Automatik ist zu sehen. Kein Hebel oder Knauf für die Untersetzung (ein Knopf), keiner für das Difflock (ein Knopf) sind im Innenraum. Schade eigentlich. Doch das Armaturenbrett ist ein Traum. Fast schon ein klassischer Anblick mit offenen Ablageflächen und viel Platz für allen möglichen Krams. Die Cubbybox gibt es auch, nur verlängert und den verfügbaren Raum voll ausnutzend. Also eigentlich doch schon ziemlich genial.

Fazit Tag 1

Ein tolles Auto ist es. Es hat das Zeug, die gleichen emotionalen Bindungen zu schaffen, wie es die Serie, One Ten oder Nintey sowie die Defender geschafft haben. Zumindest war das das Feedback der Jungmannschaft. Aber ob ich meinen Gaskocher auf die Kotflügel stellen würde, um einen Kaffee zu kochen? Nein, dafür ist mir das Blech dann doch zu heilig und kostbar.

Da freut sich der Autor schon sehr auf die gemeinsamen Stunden.

2 Kommentare

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